Am Donnerstagabend geht es ab ins Tessin. Meine beste Freundin ist, wie ich ja schon mal geschrieben habe, Pharmavertreterin, und sie hat am Freitag einen Termin bei einem Arzt im Tessin. Sie hat mich gefragt, ob ich mitkommen will. Da sage ich nie nein. Im Tessin ist es so schön. Man kann gut Essen und Shoppen. Am Sonntag gehen wir eventuell nach Italien an den Markt. Flavia hat sogar ein Nachtessen mit ihrem Vater für uns organisiert. Das wäre ein Mann für meine beste Freundin. Sicher besser als dieser blöde Chef. Vielleicht wird's ja was. Ich werde ihr auf jeden Fall von ihm vorschwärmen.

Er hat mich gestern veralbert. Als ich zum Beckenrand kam und ihn sah, hat er mich angeschielt. Ich dachte sofort, das kommt vom Sturz. Aber dann fing er an zu lachen. Ich habe wohl ganz blöd aus der Wäsche geschaut. Tja, so ist der Ruedi, immer für einen Spass zu haben.

Frau S. hat natürlich wieder an mir geklebt. Sie kommt immer noch mit voller Kriegsbemalung ins Wasser, obwohl ich sie das letzte Mal gefragt habe, ob das nicht unpraktisch sei. Sie kann wohl nicht anders.

Nach der Stunde, hat sie uns alle zu sich nach Hause eingeladen. Ich wollte zuerst nicht gehen, aber dann siegte die Neugier. Ich wollte doch schauen, wie sie lebt. Natürlich haben sie und ihr Mann eine riesengrosse Villa mit eigenem Pool. Sie sagt, sie nutze den Pool ganz selten. Sie komme lieber mit uns ins Aquagym. Ihr Mann schwimme aber jeden Morgen seine Runden. Der ist dann später auch noch zu uns gestossen. Ein sehr interessanter Mann, gross mit Glatze und Brille, aber sehr nett. Er hat etwas mit unserer jüngsten Aquagym-Teilnehmerin geflirtet. Das hat Frau S. nicht so gepasst. Ruedi war natürlich wieder der Unterhalter.

Um etwas beneide ich Frau S.. Sie hat einen begehbaren Kleiderschrank. Mein Traum.

Wenn mein Mann selig so ein T-Shirt getragen hätte, hätte es aber ein Donnerwetter gegeben.