ist ein Tag vergangen, und ich habe mir auch immer wieder überlegt, was ich denn heute Abend schreiben könnte. Davor hat mich meine beste Freundin ja schon im voraus gewarnt, als sie mir von diesem Blogen erzählte. Man überlege den ganzen lieben Tag lang, was man denn so schreiben könne, weil man den Leuten die da mitlesen zeigen wolle, wie toll und spannend das eigene Leben sei.

Ich habe heute Nachmittag mit ihr telefoniert und sie gefragt, wieso sie denn keinen Kommentar bei mir geschrieben hat. Sie sagte, sie wolle anonym bleiben mit ihrem Weblog. Was ich übrigens auch verstehe, wenn ich mir so durchlese, was sie da schreibt. Wenn das ihre Nachbarn wüssten.

Ich selber führe ja kein wirklich interessantes und abenteuerliches Leben. Hauptsächlich bin ich für meinen Sohn da, und probiere, ihn aus den gröbsten Problemen herauszuhalten. Das ist gar nicht so einfach, ihm fehlt sein Vater selig. Frank, so heisst mein Sohn, übrigens nach dem grossen Frank Zappa, geht leider keiner regelten Arbeit nach und verbringt die meiste Zeit in irgendwelchen schummrigen Beizen, in die ich mich nicht einmal tagsüber getrauen würde, weil es mir da zu sehr nach Rauch und von Alkohol durchtränktem Teppich stinkt.

Zuhause ist er auch keine grosse Hilfe. Ich habe ihm mal gezeigt wie man bügelt, das Resultat war ein Brandfleck in seinem einzigen guten Hemd. Da mache ich es lieber selber. Die Waschmaschine möchte ich ihm auch nicht erklären, auf einmal ist die ganze Weisswäsche rosarot, das wäre ja noch schöner.

Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber ich will hier ja nicht als Jammertante gelten. Morgen fällt mir vielleicht etwas positives ein.